Samstag, 27.07.2013
Beim diesjährigen Midnightswimming-Aktionstag kam Viola Beck - die Bademeisterin des Freibades Untergruppenbach - auf die DRK Ortsvereine im oberen Schozachtal (Abstatt, Heinriet-Gruppenbach und Ilsfeld)" mit dem Vorschlag einer gemeinsamen Rettungsübung zu. Ziel war es die komplette Rettungskette zu üben und das bestehende Notfallmanagement zu testen.
Gegen 15:30 Uhr waren laute Hilfeschreie im 4-Meter-Becken zu hören. Eine junge DLRG-Rettungsschwimmerin simulierte eine ertrinkende Person. Sofort setzte sich die perfekt verlaufende Rettungskette in Gang. Der DRK Vorstand Peter Sept aus Heinriet-Gruppenbach kommentierte erklärend per Mikrofon die gesamte Übung.
Bademeisterin Viola Beck sprang ins Wasser und tauchte zu der auf dem Beckenboden leblos liegenden Person. Diese wurde nur wenige Sekunden später mittels Fesselschleppgriff an den Beckenrand gerettet und durch eine spezielle Technik von ihr allein an "Land" gezogen.
Sofort wurden die nicht vorhandenen Lebenszeichen überprüft und ein Notruf über 112 veranlasst. Parallel begann abwechselnd die Herzdruckmassage (30x) sowie die Beatmung (2x) mittels Beatmungsbeutel. DLRG-Helferin Janette Sartorius brachte den vor Ort stationierten AED (Automatischen Externen Defibrillator) nach den Anweisungen des Gerätes am Oberkörper der Patientin an. Der AED empfahl nach kurzer Analyse einen Schock.
"Zurücktreten - Achtung Schock" wurden alle beteiligten aufgefordert den notwendigen Sicherheitsabstand zu wahren. Gleich nach dem Schock wurde weiter 30:2 reanimiert. In den darauf folgenden acht Minuten empfahl das Gerät noch drei weitere Male einen Schock - dafür wurden Herzdruckmassage und Beatmung kurzzeitig unterbrochen.
Den Rettungsdienst simulierten Yvonne Wolf vom DRK Ortsverein Ilsfeld sowie Katharina Ehmer und René Rossow vom DRK Ortsverein Abstatt mittels Einsatzfahrzeug.
Beim Eintreffen wurden die Beatmung durch Einsatz eines Larynxtubus und Anschluss einer Sauerstoffflasche erleichtert. Zudem wurde ein intravenöser Zugang gelegt und eine Kochsalz-Infusion sowie die Notfallmedikamente Adrenalin und Amiodaron verabreicht. Nach dem vierten Schock war wieder ein deutlicher Puls tastbar. Der Patient wurde sediert und nach Anlage mehrerer Cool-Packs unter weiterer Beatmung mittels Spineboard auf die Trage umgelagert und in den RTW verbracht.
Jasmina Asimus, Melina Sept, Phillipp Eisenmann und Florian Keiling vom DRK Ortsverein Heinriet-Gruppenbach boten parallel an sich an einem Reanimationsphantom zu versuchen sowie Verletzungen schminken zu lassen. Die Bademeisterinnen versorgten diese anschließend fachmännisch.
René Rossow ließ es sich nach der Übung nicht nehmen und sprang komplett bekleidet ins Wasser um aus 4m Tiefe eine Person zu retten und an Land zu bringen.
Insgesamt war es eine gelungene Übung an der alle Beteiligten trotz Temperaturen um die 39°C viel Spaß hatten.
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